Tauch ein in die Welt des Gärtnerns und entdecke das Geheimnis, wie du die exotische Engelstrompete (Brugmansia) vermehren kannst. Ob du einen üppigen Garten gestalten oder einfach deine Liebe für diese betörend duftenden Pflanzen teilen möchtest, die Vermehrung durch Stecklinge und Aussaat bietet dir die Möglichkeit, dein grünes Paradies zu erweitern.
Inhaltsverzeichnis:
Essentielles Wissen über Engelstrompeten: Pflege, Kultivierung und Merkmale
Die Engelstrompete, botanisch Brugmansia genannt, ist eine Pflanzengattung, die ursprünglich aus Südamerika stammt und für ihre großen, trompetenförmigen Blüten bekannt ist. Diese können in einer Palette von Farben – Weiß, Gelb, Rosa und Orange – erscheinen und verströmen oft einen starken, angenehmen Duft, besonders in den Abendstunden.
Engelstrompeten wachsen als Sträucher oder kleine Bäume und können eine Höhe von 2 bis 5 Metern erreichen. Sie bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und benötigen regelmäßige Wassergaben sowie eine gute Nährstoffversorgung durch regelmäßiges Düngen, um ein optimales Wachstum und Blühen zu gewährleisten.
Im Winter sind Engelstrompeten aufgrund ihrer Herkunft aus subtropischen Gebieten nicht frosttolerant.
Obwohl Engelstrompete (Brugmansia) und Trompetenbaum (Catalpa) beide für ihre auffälligen trompetenähnlichen Blüten bekannt sind, gehören sie zu unterschiedlichen Pflanzenfamilien. Die Engelstrompete ist ein Mitglied der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und stammt aus Südamerika, während der Trompetenbaum zur Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae) gehört und in Nordamerika und Ostasien beheimatet ist. Brugmansia-Arten sind vor allem für ihre großen, hängenden Blüten bekannt, Catalpa-Arten hingegen tragen Büschel von aufrechten Blüten und zeichnen sich durch große herzförmige Blätter aus.
Engelstrompete (Brugmansia) und Stechapfel (Datura) sind zwar eng verwandt und beide Teil der Familie der Nachtschattengewächse, aber sie sind unterschiedliche Gattungen. Die Engelstrompete zeichnet sich durch hängende, trompetenförmige Blüten aus, während Datura aufrecht stehende Blüten hat. Zudem sind Engelstrompeten meist verholzende Sträucher oder kleine Bäume, während Datura eher krautige Pflanzen sind.
Engelstrompeten vermehren über Aussaat oder Stecklinge. Was ist besser?
Wenn du vorhast, deine Gartenpracht mit Engelstrompeten (Brugmansia) zu erweitern, stehen dir zwei bewährte Methoden der Vermehrung zur Verfügung: die Aussaat und die Verwendung von Stecklingen. Beide Methoden haben ihre Vorzüge, und die Wahl hängt von deinen persönlichen Präferenzen und Zielen ab.
Vermehrung durch Aussaat: Die Aussaat ist ein spannender Prozess, bei dem du den gesamten Wachstumszyklus der Engelstrompete von Beginn an erlebst. Es kann etwas länger dauern, da die Samen erst keimen und die Sämlinge eine gewisse Größe erreichen müssen, bevor sie blühen. Die Aussaat eignet sich hervorragend, wenn du viele Pflanzen auf einmal ziehen möchtest. Allerdings variiert die genetische Ausprägung, was bedeutet, dass nicht alle Nachkommen exakt den Merkmalen der Elternpflanze entsprechen.
Vermehrung durch Stecklinge: Stecklinge bieten den Vorteil einer schnelleren Blütenbildung, da sie bereits über ein entwickeltes Pflanzengewebe verfügen. Stecklinge sind genetische Klone der Mutterpflanze, was bedeutet, dass du genau weißt, welche Blütenfarbe und -form du erhältst. Diese Methode ist ideal, wenn du eine bestimmte Pflanze reproduzieren und ihre spezifischen Eigenschaften beibehalten möchtest.
Was ist besser? Wenn du Wert auf eine schnelle Blüte und die Erhaltung bestimmter Pflanzenmerkmale legst, sind Stecklinge die bevorzugte Wahl. Hast du hingegen Geduld und möchtest die Vielfalt der Natur erleben, kann die Aussaat eine bereichernde Erfahrung sein.
Unabhängig von der Methode, die du wählst, wird das Vermehren von Engelstrompeten eine lohnende Erfahrung sein, die dir die Möglichkeit gibt, deine Leidenschaft für das Gärtnern zu vertiefen und dein grünes Refugium zu bereichern.
Engelstrompete Steckbrief
Wissenschaftlicher Name | Brugmansia |
---|---|
Familie | Nachtschattengewächse |
Keimung | Samen 24 Stunden vorquellen lassen. Keimdauer: unregelmäig ungefähr 2-4 Wochen bei 20-25 Grad! |
Saattiefe | 0,5-1cm tief aussäen. |
Standort | Sonnig bis halbschattig |
Nährstoffbedarf | Starkzehrer |
Giftigkeit | Jeder Teil der Engelstrompete (Brugmansia) beinhaltet giftige Alkaloide wie Scopolamin, Atropin und Hyoscyamin. |
Wachstumsform | Strauch oder kleine Bäume. |
Größe | ca. 2 bis 5 Meter |
Blütenfarbe | Variieren in Farben von Gelb über Orange, Rosa bis hin zu Weiß. |
Zeitpunkt der Blüte | normalerweise von Juli bis Oktober |
Winterhart | Frostempfindlich – Schutz vor Kälte erforderlich! |
Vermehrung durch Aussaat:
1. Samenauswahl: Wähle zuerst frische Samen der Engelstrompete aus. Die Frische ist entscheidend, denn ältere Samen verlieren mit der Zeit ihre Keimfähigkeit.
2. Samenvorbereitung: Bevor du die Samen aussäst, solltest du sie für 24 Stunden in lauwarmem Wasser einweichen. Dies weicht die harte Samenschale auf und erleichtert den Keimlingspflanzen den Durchbruch. Trockne die Samen danach gut ab, um eine Schimmelbildung zu vermeiden!
3. Aussaatgefäße vorbereiten: Fülle Anzuchttöpfe oder -schalen mit hochwertiger Aussaaterde. Eine hochwertige Aussaaterde ist essenziell, um eine gesunde Keimung der Engelstrompeten-Samen zu gewährleisten. Preiswerte Erde kann manchmal mit Mikroorganismen und Trauermücken kontaminiert sein, die das junge Pflanzenwachstum beeinträchtigen können. Um dem entgegenzuwirken verwende hochwertige Anzuchterde, alternativ kannst du Kokohum doer EazyPlugs verwenden.
Die Samen mit einer dünnen Schicht Vermiculit zu bedecken. Dieses Material ist nicht nur ausgezeichnet darin, die Feuchtigkeit zu bewahren, sondern es minimiert auch die Gefahr von Schimmelbildung und bietet zusätzlichen Schutz vor dem Befall von Trauermücken.
Alternativ kannst du einen Gefrierbeutel mit Kokossubstrat füllen, es leicht befeuchten und die vorgequollenen, gut abgetrockneten Samen hineinlegen.
4. Aussaat: Setze die Samen etwa 0,5-1 cm tief in die Erde. Eine zu tiefe Aussaat kann die Keimung verhindern.
5. Standortbedingungen: Stelle die Aussaatgefäße an einen warmen Ort mit Temperaturen zwischen 20-25°C. Die Samen benötigen eine konstante Wärme, um zu keimen. hierzu ist ein Zimmergewächshaus mit Heizmatte optimal!
6. Feuchtigkeitsmanagement: Halte die Erde feucht, aber nicht nass. Staunässe kann zum Verrotten der Samen führen.
7. Geduld: Engelstrompetensamen brauchen Zeit zum Keimen. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die ersten Sprossen erscheinen (meistens 2-4 Wochen).
8. Pflege der Keimlinge: Wenn die Sämlinge ihre ersten richtigen Blätter entwickelt haben, können sie vorsichtig in eigene Töpfe umgesetzt werden.
Vermehrung durch Stecklinge:
1. Wahl der Stecklinge: Für die erfolgreiche Vermehrung deiner Engelstrompete durch Stecklinge, such dir zuallererst robuste und vitale Triebe von einer etablierten Pflanze aus.
Für die Vermehrung deiner Engelstrompete kannst du sowohl die weicheren, grünen Triebe als auch die härteren, verholzten Teilstecklinge verwenden. Beachte, dass sehr junge Triebe im feuchten Klima eines Zimmergewächshauses manchmal zu schnell verfaulen können, während die stärker verholzten Stecklinge schwerer Wurzeln bilden. Ein mittlerer Reifegrad der Triebe ist daher oft am besten geeignet.
Tipp für eine schnelle Blütenbildung: Wähle für die Stecklinge Triebe aus der Blühregion der Pflanze, die noch keine Blüten oder Knospen gebildet haben. Sollte der Steckling bereits Knospen oder Blütenansätze aufweisen, entferne diese, um sicherzustellen, dass die gesamte Energie des Stecklings in die Wurzelentwicklung fließt, statt in die Blütenbildung. So richtest du die Kraft der Pflanze auf das wesentliche Ziel – ein robustes Wurzelsystem, das die Grundlage für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte bildet.
2. Der richtige Schnitt: Optimalerweise nimmst du das Schneiden der Stecklinge im Frühling oder zu Beginn des Sommers vor. Ziel ist es, Stecklinge mit einer Länge von ungefähr 15 bis 20 Zentimetern direkt unterhalb eines Blattknotens zu schneiden, da dieser Bereich reich an Wuchsstoffen ist, die das Wurzelwachstum stimulieren. Führe den Schnitt schräg aus, etwa 3 Millimeter unter dem Knoten, um die optimale Aufnahme von Feuchtigkeit zu ermöglichen und die Kambiumfläche zu vergrößern, was zu einer höhren Chanche für eine erfolgreiche Bewurzelung resultiert. Achte dabei auf ein scharfes Messer, um Quetschungen zu vermeiden, da hierdurch Fäulnis entstehen kann.
Wenn du keine Kopfstecklinge machen möchtest, kannst du auch Stecklinge aus dem mittleren Bereich der Pflanze entnehmen. Schneide wie oben beschrieben, achte jedoch darauf, den Schnitt oben folgendermaßen durchzuführen:
Platziere den Schnitt direkt oberhalb eines Knotenpunkts. Ein leicht schräger Schnitt ist auch hier vorteilhaft, da er ermöglicht, dass Regenwasser oder Gießwasser von der Schnittfläche abfließen kann. Achte darauf, die Schnittfläche möglichst klein zu halten, da über eine größere Fläche mehr Wasser verdunstet und das Risiko von Infektionen steigt.
Bei einem Kopfsteckling bleibt der obere Teil unbeschnitten.
Wenn du diese Techniken beachtest, schaffst du die Grundlage für eine starke Wurzelbildung und förderst das üppige Wachstum deiner Engelstrompete.
Vorbereitung der Stecklinge:
Für eine optimale Wurzelentwicklung ist es wichtig, die unteren Blätter der Stecklinge zu entfernen, sodass nur die obersten zwei oder drei Blattpaare bestehen bleiben (lass ca. ein Drittel der Blätter noch stehen!). Diese Maßnahme lenkt die Energie des Stecklings hin zur Wurzelbildung. Wenn du willst, kannst du anschließend das untere Ende des Stecklings in ein Bewurzelungshormon tauchen. Dies fördert die Entwicklung neuer Wurzeln und unterstützt den Steckling dabei, sich in der neuen Umgebung zu etablieren.
Wahl des Bewurzelungsmediums:
Das Medium, in dem die Stecklinge Wurzeln schlagen sollen, spielt eine entscheidende Rolle. Materialien wie Vermiculite oder EazyPlugs sind ideal, da sie die Belüftung fördern und gleichzeitig die Feuchtigkeit gut halten. Anzuchterde oder Kokohum können ebenfalls verwendet werden, da sie eine ausgewogene Umgebung für die frühe Wurzelentwicklung bieten. Wichtig ist, dass das Medium locker und frei von Krankheitserregern ist, um das Wachstum der jungen Wurzeln nicht zu behindern.
6. Feuchtigkeitsbedingungen: Halte die Stecklinge warm (18-25°C) und feucht und bedecke sie mit einer Plastikhaube oder einem Mini-Gewächshaus, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Wichtig ist eine tägliche Lüftung, um Schimmelbildung vorzubeugen!
7. Wurzelbildung: Nach einigen Wochen (meist ca. 2-3 Wochen) können sich erste Wurzeln gebildet haben. Wenn die Engelstrompeten Stecklinge Wurzeln habe, senke die Luftfeuchte und gewöhne sie langsam an die normalen Bedingungen
8. Umtopfen: Sobald die Stecklinge bewurzelt sind, pflanze sie in größere Töpfe um.
Engelstrompete vermehren im Wasser
Stecklinge vorbereiten:
Bereite die Steckling wie oben beschrieben vor!
Gefäß vorbereiten:
Fülle ein sauberes Gefäß mit zimmerwarmem Wasser.
Steckling einsetzen:
Tauche das untere Ende des Stecklings ins Wasser.
Achte darauf, dass keine Blätter das Wasser berühren, um Fäulnis zu verhindern.
Standort:
Stelle das Gefäß an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, um das Wachstum der Wurzeln zu fördern und Algenbildung zu vermeiden.
Wasserpflege:
Wechsle das Wasser alle paar Tage, um es frisch zu halten und Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten.
Wurzelbeobachtung:
Beobachte die Entwicklung der Wurzeln. Innerhalb einiger Wochen solltest du das Wachstum junger Wurzeln feststellen können.
Umtopfen:
Sobald die Wurzeln einige Zentimeter lang sind, pflanze den Steckling in ein geeignetes Pflanzsubstrat um.
Nachsorge:
Pflege den Steckling weiterhin durch regelmäßiges Gießen und stelle sicher, dass er an die neue Umgebung gewöhnt wird, bevor er dauerhaft nach draußen verpflanzt wird.
Mit dieser Methode kannst du das faszinierende Wurzelwachstum deiner Engelstrompeten direkt beobachten und sie erfolgreich für die nächste Wachstumsphase vorbereiten.
Essentielle Tipps für die Vermehrung:
Stelle sicher, dass deine Gartengeräte stets sauber und scharf sind. Dies hilft, die Übertragung von Krankheitserregern zu minimieren.
Denke daran, dass die Engelstrompete giftig ist. Trage beim Hantieren mit der Pflanze Schutzhandschuhe und reinige deine Hände nach der Arbeit sorgfältig.
Übe dich in Geduld: Die Vermehrung der Engelstrompete ist ein Prozess, der Zeit benötigt. Es kann einige Wochen in Anspruch nehmen, bis die Samen sprießen oder die Stecklinge Wurzeln ausbilden.
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Mit diesen Schritten zur Vermehrung der Engelstrompete hast du alles, was du brauchst, um diese prächtigen Pflanzen in deinem Garten oder auf deinem Balkon zu vermehren. Ob aus Samen oder Stecklingen – das Wachstum deiner Engelstrompete zu beobachten, wird eine lohnende Erfahrung sein, die dir viel Freude bereiten wird. Zelebriere jeden neuen Trieb und jede Blüte als Erfolg deines grünen Daumens und genieße die Schönheit, die du selbst kultiviert hast.
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