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AutorenbildMaximilian Hecht

Grauschimmel bei Tomaten: Ursachen, Vorbeugung und Bekämpfung!

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Grauschimmel (Botrytis cinerea) bei Tomaten ist eine weit verbreitete, aber gefährliche Pflanzenerkrankung, die sowohl im Gartenbau als auch in kommerziellen Tomatenplantagen zu erheblichen Ertragsverlusten führen kann. Der Pilz befällt Tomatenpflanzen, insbesondere bei kühlem und feuchtem Wetter, und hinterlässt typische „Geisterflecken“ auf den Früchten. Bei starkem Befall können ganze Pflanzenteile absterben. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Grauschimmel an Tomaten wissen musst, von den Symptomen über die Ursachen bis hin zu wirksamen Vorbeugungs- und Bekämpfungsstrategien.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Grauschimmel (Botrytis cinerea) bei Tomaten?


Grauschimmel, auch bekannt als Botrytis cinerea, ist ein Pilz, der eine Vielzahl von Pflanzenarten befällt, darunter auch Tomaten. Der Pilz ist ein sogenannter Schwächeparasit, was bedeutet, dass er vor allem geschwächte oder verletzte Pflanzen befallen kann. Gesunde Tomatenpflanzen sind in der Regel widerstandsfähiger, doch unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel hoher Luftfeuchtigkeit, starker Infektionsdruck und für Botrytis cinera optimale Temperaturen, kann der Pilz auch gesunde Pflanzen infizieren.


Grauschimmel bei Tomaten

2. Typische Schadbilder bei Tomatenpflanzen


Grauschimmel an Tomaten zeigt sich durch mehrere charakteristische Symptome:


  • Geisterflecken auf den Früchten: Zu Beginn erscheinen auf den Tomaten runde Flecken, die meistens von der Stielgrube ausgehen. Diese Flecken bestehen zunächst aus einem grünen, später gelben Ring mit einem dunklen, punktuellen Zentrum. Dies wird als Geisterflecken bezeichnet. Bei stärkerem Befall verfärben sich die Flecken braun und die Früchte beginnen zu faulen.


  • Früchte fallen ab: Durch den Befall am Fruchtstiel verlieren die betroffenen Tomaten ihre Festigkeit und fallen leicht zu Boden.


  • Stängel- und Blattbefall: Auf den Stängeln und Blättern zeigen sich graugrüne Flecken, die sich langsam ausbreiten und mit grauen, staubigen Sporenrasen bedeckt sind. In fortgeschrittenen Stadien kann der gesamte Stängel verfaulen, was zum Absterben der Pflanze führen kann.


  • Blätter und Blüten: Besonders in Vermehrungsbeständen sind auch die Blüten und Blütenkelche häufig befallen, was die ganze Pflanze infizieren kann.


3. Biologie und Lebensweise des Grauschimmelpilzes


Botrytis cinerea lebt als Saprophyt auf abgestorbenem Pflanzenmaterial oder als Parasit auf geschwächten Pflanzen. Der Pilz verbreitet sich hauptsächlich über seine Sporen, die durch Wind oder Regen auf gesunde Pflanzenteile gelangen. Günstige Bedingungen für die Infektion sind kühle, feuchte Witterungsbedingungen, insbesondere bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und konstant nassen Blättern.


Die Sporen keimen auf dem beschädigten Pflanzengewebe und bilden dann den charakteristischen grauen Schimmelrasen, der sich schnell ausbreitet. Dies führt zu einer zunehmenden Schwächung der Pflanze und letztlich bei starkem Befall zu deren Absterben.


4. Ursachen und begünstigende Faktoren für Grauschimmelbefall


Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko eines Grauschimmelbefalls bei Tomaten erhöhen können:


  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit, insbesondere in Gewächshäusern oder bei ungünstiger Witterung, fördert das Wachstum von Grauschimmel. Feuchte Blätter und Früchte bieten einen idealen Nährboden für die Pilzsporen.


  • Dichte Bepflanzung: Eine zu dichte Bepflanzung verringert die Luftzirkulation und schafft feuchte, schattige Bedingungen, die das Wachstum des Pilzes begünstigen.


  • Verletzungen an der Pflanze: Schäden durch mechanische Einwirkungen, Schädlinge oder schlechte Pflege erhöhen die Anfälligkeit der Tomaten für Grauschimmel.


  • Kalte Nachttemperaturen: Besonders in den Übergangsmonaten von Sommer zu Herbst begünstigen niedrige Nachttemperaturen das Wachstum des Pilzes, da die Pflanzen nachts länger feucht bleiben.


  • Übermäßige Bewässerung: Zu viel Wasser und ständige Nässe (Überkopfbewässerung) begünstigen das Keimen der Sporen und die Ausbreitung des Grauschimmels.


  • Übermäßige Stickstoffdüngung: Eine zu hohe Stickstoffzufuhr kann das Pflanzenwachstum zwar beschleunigen, macht das Gewebe aber oft weicher und anfälliger für Krankheiten wie Grauschimmel.


Grauschimmel bei Tomaten


5. Vorbeugende Maßnahmen gegen Grauschimmel bei Tomaten


Die Prävention von Grauschimmel ist der Schlüssel zur gesunden Tomatenzucht. Hier sind einige bewährte Maßnahmen:


  • Luftzirkulation verbessern: Achte darauf, dass zwischen den Tomatenpflanzen genügend Abstand besteht, um eine gute Belüftung zu ermöglichen. Dies reduziert die Feuchtigkeit auf den Pflanzen und verhindert die Bildung von Schimmel. Tomaten sollten regelmäßig ausgegeizt und die unteren Blätter entfernt werden!


  • Richtiges Gießen: Vermeide es, die Blätter und Früchte beim Gießen zu benetzen. Gieße idealerweise direkt auf den Boden und am besten früh am Tag, damit die Pflanzen vor der Nacht abtrocknen können.


  • Blätter und Früchte regelmäßig kontrollieren: Insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit solltest du deine Tomatenpflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Grauschimmel kontrollieren und befallene Pflanzenteile sofort entfernen.


  • Kühles, trockenes Klima bevorzugen: Wenn möglich, sorge für trockene, gut belüftete Bedingungen und vermeide, dass die Pflanzen über längere Zeit mit Nässe in Kontakt kommen.


6. Effektive Bekämpfungsmethoden bei Grauschimmelbefall


Ist der Grauschimmel einmal aufgetreten, ist schnelles Handeln notwendig:


  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Entferne sofort alle befallenen Blätter und Früchte, um die Ausbreitung des Pilzes zu stoppen.


  • Anstelle von chemischen Fungiziden kannst du Kaliumhydrogencarbonat als biologische Lösung gegen Grauschimmel verwenden. Kaliumhydrogencarbonat ist besonders effektiv bei der Bekämpfung von Grauschimmel, da es das Pilzwachstum hemmt und die Pflanze schützt.


Anwendung:


1. Mischung: 20 g Kaliumhydrogencarbonat in 1 Liter Wasser auflösen.


2. Sprühen: Die Lösung auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen, besonders auf Blätter, Stängel und Früchte.


3. Dosierung: Alle 7-14 Tage wiederholen, vor allem bei feuchtem Wetter oder erneutem Befall.


  • Natürliche Mittel: Bei mildem Befall können natürliche Präparate wie Knoblauch- oder Brennnesseljauche helfen, die Sporen abzutöten und die Ausbreitung des Pilzes zu verlangsamen.


Grauschimmel bei Tomaten

7. Fazit und Tipps für die gesunde Tomatenzucht


Grauschimmel an Tomaten ist eine ernste Pflanzenerkrankung, die bei optimalen Bedingungen rasch Schaden anrichten kann. Durch präventive Maßnahmen wie gute Belüftung, korrektes Gießen und regelmäßige Kontrollen lässt sich das Risiko eines Befalls deutlich verringern. Sollte es dennoch zu einem Befall kommen, ist eine schnelle Reaktion entscheidend, um den Pilz in Schach zu halten und größere Schäden zu vermeiden. So kannst du gesunde und schimmelfreie Tomaten ernten und deine Pflanzen erfolgreich vor Grauschimmel schützen.

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