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Das Sammeln von Regenwasser ist eine bewährte Methode, die seit der Antike genutzt wird. Bereits die alten Griechen und Römer schätzten das kostbare Nass und bauten große Zisternen, um Regenwasser aufzufangen. Dieses Wasser wurde nicht nur als Trinkwasser verwendet, sondern auch zum Baden, für die Bewässerung von Gärten und zur Versorgung des Viehs. Angesichts der durchschnittlichen Niederschlagsmengen von 800 bis 1.000 Litern pro Quadratmeter jährlich lohnt sich das Auffangen von Regenwasser auch heute noch. In diesem Leitfaden erfährst du alles Wissenswerte rund um das Thema Regenwassernutzung im Garten.
Regenwasser auffangen im Garten: Vorteile von Regenwasser für Pflanzen und Umwelt
Geringe Wasserhärte
Einer der größten Vorteile von Regenwasser ist seine geringe Wasserhärte. Im Gegensatz zu Leitungswasser, das je nach Region viel Kalk enthält, ist Regenwasser nahezu kalkfrei. Dies ist besonders vorteilhaft für Pflanzen wie Rhododendren und Kamelien, die kalkhaltiges Wasser nicht gut vertragen. Zudem enthält Regenwasser keine konservierenden Zusätze wie Chlor, Fluor oder Ozon, die in Leitungswasser vorhanden sein können und manchen Pflanzen schaden.
Umweltfreundlich und ressourcenschonend
Das Sammeln von Regenwasser schont die Umwelt, da es nicht wie Trinkwasser aufwändig aufbereitet werden muss. Dadurch wird Energie gespart und die öffentliche Wasserversorgung entlastet. Zudem reduzieren sich die Abwassergebühren, da weniger Wasser in die Kanalisation geleitet wird. Durch die Nutzung von Regenwasser kannst du also nicht nur Geld sparen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Methoden zum Sammeln von Regenwasser
Die Regentonne: Der Klassiker für jeden Garten
Die einfachste und kostengünstigste Methode, Regenwasser im Garten zu sammeln, ist die Nutzung einer Regentonne. Diese wird unter einen Dachrinnenablauf gestellt oder an ein Fallrohr angeschlossen. Regentonnen gibt es in vielen Ausführungen, von schlichten Holzkästen bis hin zu antiken Amphoren. Ein Deckel auf der Tonne verhindert übermäßiges Überlaufen, reduziert Verdunstung und Verschmutzung und schützt Kinder und Tiere.
Regenwasser im Garten auffangen mit Wannen und Eimern
Wannen und Eimer bieten eine einfache und flexible Möglichkeit, Regenwasser im Garten zu sammeln. Diese kostengünstigen Behälter lassen sich leicht unter Dachrinnen oder an anderen Stellen platzieren, wo Wasser vom Dach abläuft. Sie sind ideal für die kurzfristige Nutzung und für kleinere Gärten geeignet, wo keine dauerhafte Regenwasseranlage installiert werden kann. Um das Wasser sauber zu halten, sollten die Gefäße regelmäßig gereinigt und bei Bedarf abgedeckt werden. Wannen und Eimer sind eine praktische Lösung, um Wasser zu sparen und umweltbewusst zu gärtnern.
Regensammler und Regendieb
Um ein Überlaufen der Regentonne bei Dauerregen zu verhindern, kannst du einen Regensammler oder Regendieb installieren. Diese Geräte lösen das Überlaufproblem und filtern gleichzeitig Blätter, Pollen und größere Verunreinigungen aus dem Regenwasser heraus. Wenn der Behälter voll ist, wird das überschüssige Wasser automatisch in die Kanalisation abgeleitet. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Systeme oft einfacher zu warten sind.
Erdtank: Mehr Kapazität für große Gärten
Wenn du einen großen Garten hast, lohnt sich die Anschaffung eines Erdtanks oder einer Zisterne. Diese unterirdischen Behälter können bis zu 4.000 Liter Wasser fassen und nehmen keinen Platz im Garten ein. Erdtanks sind frostsicher und durch ihre Installation im Boden vor Wärme und UV-Strahlung geschützt, was das Wasser länger frisch hält. Ein Erdtank ermöglicht es dir, unabhängig von der öffentlichen Wasserversorgung zu sein und große Mengen Wasser effizient zu speichern.
Zisternen: Großes Volumen für vielseitige Nutzung
Für wirklich große Gärten oder wenn du Regenwasser auch als Brauchwasser nutzen möchtest, ist eine Zisterne die beste Wahl. Diese großen unterirdischen Wasserspeicher können aus Kunststoff oder Beton bestehen und sind mit einem Filtersystem und einer elektrischen Tauchpumpe ausgestattet. Die Größe der Zisterne sollte anhand deines jährlichen Wasserverbrauchs, der durchschnittlichen Niederschlagsmenge und der angeschlossenen Dachfläche berechnet werden.
Praktische Tipps und Genehmigungen
Bevor du einen Wassertank oder eine Zisterne installierst, solltest du die Abwasserverordnungen deiner Gemeinde prüfen. Das Ableiten von überschüssigem Regenwasser in die Kanalisation oder die Versickerung ins Erdreich kann genehmigungs- und gebührenpflichtig sein. Wer viel Regenwasser auffängt, kann jedoch auch Abwassergebühren sparen. Wird das gesammelte Regenwasser im Haushalt verwendet, muss die Anlage laut Trinkwasserverordnung beim Gesundheitsamt angemeldet werden.
Nützliche Fakten und zusätzliche Überlegungen
Berechnung des Wasserspeicherbedarfs
Um die richtige Größe deines Wasserspeichers zu ermitteln, kannst du eine einfache Berechnung durchführen: Multipliziere die Fläche deines Dachs (in Quadratmetern) mit der jährlichen Niederschlagsmenge (in Litern pro Quadratmeter). Ein durchschnittliches Hausdach von 100 Quadratmetern kann bei 800 Litern Niederschlag pro Quadratmeter jährlich bis zu 80.000 Liter Regenwasser auffangen.
Installationstipps
Regentonne: Stelle die Tonne auf einen stabilen Untergrund und achte darauf, dass sie gut zugänglich ist. Ein Auslaufhahn erleichtert die Wasserentnahme.
Erdtank: Wähle einen Standort, der leicht zugänglich ist, aber den Garten nicht beeinträchtigt. Achte auf eine gute Abdichtung, um das Eindringen von Schmutz und Insekten zu verhindern.
Zisterne: Plane den Standort sorgfältig und berücksichtige mögliche Erweiterungen. Ein professioneller Einbau sorgt für eine optimale Nutzung und Langlebigkeit der Anlage.
Wartungstipps
Regelmäßige Reinigung: Halte die Regentonne und die Filter sauber, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Frostschutz: Leere die Regentonne vor dem Winter teilweise, um Frostschäden zu verhindern.
Überprüfung: Kontrolliere regelmäßig die Anschlüsse und Dichtungen auf Lecks und Beschädigungen.
Häufig gestellete Fragen:
Wie viel Regenwasser darf man auffangen?
In den meisten Regionen gibt es keine Beschränkungen für die Menge an Regenwasser, die du auffangen darfst, solange du es für deinen eigenen Gebrauch nutzt und keine negativen Auswirkungen auf die Umgebung verursachst. Das bedeutet, dass du so viel Regenwasser sammeln kannst, wie du möchtest, um deinen Garten zu bewässern oder andere Haushaltsaufgaben zu erledigen. Es ist jedoch wichtig, sich über lokale Vorschriften zu informieren, da einige Gemeinden spezifische Regeln oder Empfehlungen haben könnten. In vielen Fällen wirst du feststellen, dass die Nutzung von Regenwasser gefördert wird, da sie zur Reduzierung des Wasserverbrauchs beiträgt und umweltfreundlich ist.
Wie fängt man am besten Regenwasser auf?
Wie kann ich Regenwasser auffangen ohne Regenrinne?
Wie sammle ich Wasser im Garten?
Ist es erlaubt, Regenwasser zu sammeln?
Regenwasser auffangen: Kreative Ideen
Fazit
Also, worauf wartest du? Regenwasser im Garten auffangen und zu sammeln kann ganz einfach sein!
Das Sammeln von Regenwasser im Garten ist eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Methode, die Wasserversorgung zu sichern und gleichzeitig deine Pflanzen optimal zu versorgen. Ob einfache Regentonne, Erdtank oder große Zisterne – für jeden Bedarf gibt es die passende Lösung. Mit der richtigen Planung und Umsetzung kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Indem du Regenwasser sammelst, nutzt du eine natürliche Ressource und machst deinen Garten nachhaltiger und unabhängiger von der öffentlichen Wasserversorgung.
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