Das Aufplatzen von Tomatenfrüchten ist ein häufiges Problem, das viele Hobbygärtner frustriert. Nichts ist enttäuschender, als wenn die mühsam gepflegten Früchte plötzlich Risse bekommen und ihre schöne Oberfläche beschädigt wird. Doch keine Sorge – das Phänomen ist zwar ärgerlich, lässt sich aber mit den richtigen Maßnahmen reduzieren oder ganz vermeiden. In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum Tomatenfrüchte aufplatzen, wie du die Ursachen erkennst und mit welchen Tipps du vorbeugen kannst.
Inhaltsverzeichnis
1. Schadbild: Wie sieht das Aufplatzen von Tomaten aus?
Das typische Schadbild zeigt sich in Form von Rissen, die ringförmig um den Stielansatz oder längsseits über die Frucht verlaufen. Diese Risse können unterschiedlich tief sein, von oberflächlichen Haarrissen bis hin zu tiefen Spalten, die die Fruchtstruktur beeinträchtigen. Oftmals verkorken die Risse, was die Frucht zwar optisch weniger ansprechend macht, aber ihren Verzehr nicht beeinflusst.
2. Hauptursachen für das Aufplatzen von Tomaten
Das Aufplatzen von Tomaten ist keine Krankheit, sondern eine Reaktion der Pflanze auf Umweltbedingungen. Die wichtigsten Ursachen sind:
1. Ungleichmäßige Wasserversorgung
Eine der Hauptursachen ist die plötzliche Aufnahme von viel Wasser nach einer längeren Trockenperiode. Wenn die Tomatenpflanze stark bewässert wird oder nach einem Regenfall plötzlich viel Wasser aufnimmt, dehnt sich die Frucht schnell aus – schneller, als die Schale mitwachsen kann. Das führt zu Rissen.
2. Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen
Extreme Wechsel zwischen kühlen Nächten und heißen Tagen oder Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit setzen den Tomaten zusätzlich zu. Solche Bedingungen belasten die Fruchthaut, wodurch sie anfälliger für Risse wird.
3. Zu starke Sonneneinstrahlung
Direkte Sonneneinstrahlung, insbesondere auf ungeschützte Früchte, erhöht die Gefahr von Hitzeschäden und Spannungen in der Fruchthaut. Dies geschieht häufig bei Pflanzen, die stark ausgegeizt wurden und deren Früchte dadurch ungeschützt in der Sonne hängen.
4. Zu hohe Luftfeuchtigkeit
Eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit kann die Tomatenhaut weicher machen, was sie anfälliger für mechanische Belastungen macht.
5. Nährstoffmängel
Ein Mangel an Kalium oder Magnesium beeinflusst die Festigkeit der Zellstruktur. Dadurch wird die Fruchthaut schwächer und kann dem Druck, der durch die Wasseraufnahme entsteht, weniger gut standhalten.
6. Zu starkes Ausgezen
Zu starkes Ausgeizen kann ebenfalls das Risiko für Risse bei Tomaten erhöhen, da die Pflanze weniger Blätter zur Verdunstung hat. Dadurch wird mehr Wasser in die Früchte geleitet, was zu einem erhöhten Druck in den Früchten führen und letztlich Risse verursachen kann.
3. Wie du das Problem verhinderst: Vorbeugende Maßnahmen
Um das Aufplatzen deiner Tomatenfrüchte zu verhindern, kannst du folgende Tipps befolgen:
1. Gleichmäßige Wasserversorgung sicherstellen
Bewässere deine Pflanzen regelmäßig und in gleichbleibender Menge, um starke Schwankungen zu vermeiden. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Temperaturschwankungen auszugleichen.
2. Schattierung an heißen Tagen
Setze Schattiernetze ein, um die Früchte vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Alternativ kannst du darauf achten, nicht zu stark auszugeizen, sodass die Blätter den Früchten ausreichend Schatten spenden.
3. Kaliumreiche Düngung
Ab der Fruchtreife solltest du kaliumbetonte Düngemittel verwenden, um die Zellstruktur der Früchte zu stärken. Kalium verbessert die Widerstandsfähigkeit der Schale und reduziert die Gefahr von Rissen.
4. Lüftung und Luftfeuchtigkeit regulieren
Achte in Gewächshäusern darauf, dass eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann durch regelmäßiges Lüften oder den Einsatz von Ventilatoren gesenkt werden.
5. Sortenwahl beachten
Es gibt robuste Tomatensorten, die weniger anfällig für Risse sind. Sorten mit einer dickeren Schale wie 'Harzglut' oder 'Tigerella' können eine gute Wahl sein.
6. In Maßen ausgeizen
Um Platzer bei Tomaten zu vermeiden, sollte das Ausgeizen und Entblättern stets in Maßen erfolgen: Entferne nur überflüssige Geiztriebe und Blätter, die die Fruchtentwicklung behindern oder dicht am Boden wachsen. So bleibt ein ausreichender Blattanteil für eine optimale Verdunstung und Nährstoffversorgung erhalten.
4. Expertentipps für gesunde Tomatenfrüchte
Regelmäßige Kontrolle: Entferne beschädigte Früchte zeitnah, um Fäulnis und Krankheiten vorzubeugen.
Tropfbewässerungssystem nutzen: Mit einem Tropfsystem kannst du die Wassermenge besser kontrollieren und vermeiden, dass die Pflanzen plötzlich zu viel Wasser aufnehmen.
Ernte frühzeitig: Warte bei anfälligen Sorten nicht, bis die Früchte vollständig ausgereift sind. Halbreife Tomaten reifen problemlos nach und haben eine geringere Gefahr, aufzuplatzen. |
Fazit: Aufplatzen der Tomaten ist vermeidbar
Das Aufplatzen der Tomatenfrüchte ist zwar ein häufiges Problem, lässt sich jedoch durch eine gezielte Pflege und optimale Wachstumsbedingungen gut vermeiden. Die wichtigsten Faktoren sind eine gleichmäßige Bewässerung, Schutz vor starken Temperaturschwankungen und eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Mit diesen Maßnahmen kannst du dafür sorgen, dass deine Tomaten nicht nur köstlich schmecken, sondern auch optisch überzeugen.
Comments